Altlasten der "Siegburg-Partei"

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Noch keine zwei Jahre ist in Siegburg die Koalition aus SPD, Grünen und FDP in der Verantwortung. Mit den Folgen von 70 Jahren schlechter CDU-Haushaltspolitik in Siegburg werden die Stadt und ihre Bürger aber noch sehr lange zu kämpfen haben.

Theoretisch müsste jeder Einwohner – vom Baby bis zum Rentner – 11.577 Euro zahlen, um alle Verbindlichkeiten der Stadt zu begleichen. Damit hat Siegburg die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller kreisangehörigen Kommunen in Nordrhein-Westfalen.

Unter den Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis hat Siegburg den mit enormem Abstand höchsten Schuldenberg pro Einwohner aufgehäuft – auf Rang zwei der Negativliste liegt Windeck mit weniger als der Hälfte Schulden pro Bürger (5.827 Euro).

„Die Stadt Siegburg hat über Jahrzehnte zu viel Geld ausgegeben – und nicht immer für die richtigen Dinge,“ sagt Matthias Horn, der FDP-Fraktionsvorsitzende in Siegburg: “ Jetzt sitzt Siegburg nicht nur auf einem enormen Schuldenberg. Neben den finanziellen Altlasten, die wir abtragen müssen, kommen auch große Investitionen auf uns zu, weil versäumt wurde Schulen, Kindergärten und Straßen rechtzeitig zu sanieren.“

Frank-Michael Müller, Vorsitzender des FDP Stadtverbandes Siegburg, ergänzt: „In Zukunft müssen wir überlegen, bei hohen Investitionssummen die Bürger mehr mit einzubeziehen, auch wenn wir selber klare Vorstellungen haben. Im Falle des Bildungscampus Neuenhof wäre zum Beispiel ein Ratsbürgerentscheid denkbar. Dieses Projekt wird den Haushalt der Stadt über Generationen hinweg belasten. Darum wäre es nur folgerichtig die Entscheidung in die Hände der Bürgerinnen und Bürger zu legen.“