Besuch bei der FDP-Fraktion im Landtag Düsseldorf: Liberaler Talk "KI oder K.O. – Wie gewinnt unsere Wirtschaft die Zukunft?"

Besuch bei der FDP-Fraktion im Landtag Düsseldorf: Liberaler Talk „KI oder K.O. – Wie gewinnt unsere Wirtschaft die Zukunft?“

Gestern nahm ich an einer spannenden Veranstaltung der FDP-Fraktion im Landtag Düsseldorf teil, die unter dem Titel „KI oder K.O. – Wie gewinnt unsere Wirtschaft die Zukunft?“ stattfand. Henning Höhne fungierte als Gastgeber und führte die Teilnehmer durch eine Reihe informativer Diskussionen mit verschiedenen Experten.

Statistiken und Internationale Vergleiche

Zu Beginn der Veranstaltung präsentierte die Moderation interessante Statistiken, die die unterschiedlichen Ansätze großer Wirtschaftsmächte aufzeigten. Während die USA als die schnellsten, China als die umfangreichsten und Europa als die am besten regulierten Akteure beschrieben wurden, standen insbesondere Deutschland, Frankreich, die USA und China im Fokus der Diskussionen.

Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz

Nicole Büttner von Merantix, dem AI Campus in Berlin, eröffnete die Diskussionsrunde mit tiefen Einblicken in die komplexen Herausforderungen und Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI). Sie betonte, dass sowohl komplexe Inputs als auch Outputs eine enorme Herausforderung darstellen und dass stereotype Denkmuster überwunden werden müssen – nicht jeder Inder trägt einen Turban und nicht jeder Amerikaner ist weiß. Die deutsche Vorliebe für Regulierungen wurde kritisch beleuchtet. Büttner führte fünf zentrale Erfolgsfaktoren für die Implementierung von KI an:

  1. Ökosysteme als Chance: Zusammenarbeit und Netzwerke sind entscheidend.
  2. Investitionsverhalten: Deutsche Unternehmen investieren weniger in High-Tech im Vergleich zu den USA und fokussieren sich eher auf Middle-Tech wie die Automobilindustrie.
  3. Geschwindigkeit: Strategien und Rahmenbedingungen fehlen oft, um schnell zu handeln.
  4. Datenwiederverwertung: Daten sollten effektiv genutzt werden.
  5. Der Mensch im Mittelpunkt: Trotz technologischer Fortschritte muss der Mensch im Zentrum stehen.

Weitere Expertenmeinungen

Karl-Heinz Land von Neuland betonte in seinem Vortrag, dass viele Buzzwords im Umlauf seien, jedoch konkrete Maßnahmen oft fehlten. Simon Penzi, gelernter Anwalt und nun Manager eines Tech-Startups, das KI-Lösungen für KMU anbietet, hob hervor, dass Bochum eine Gründerstadt sei, da die Rahmenbedingungen dort stimmten. Er erläuterte, dass Gründungsberatung, Inkubation, Talentbeschaffung, Testmöglichkeiten und Kapitalbeschaffung entscheidend seien. Auch die Bedeutung von IP-Recherchen und -Ablösen wurde betont.

Henning Höhne kritisierte die Komplexität des Kapitalmarktes in Deutschland und forderte attraktivere Bedingungen. Er wies darauf hin, dass Gründerstipendien zwar hilfreich seien, jedoch große Investitionen aus der Privatwirtschaft kommen müssten.

Bildung und KI

Ein weiterer zentraler Punkt der Diskussion war die Bildung. Simon Penzi plädierte für die Einführung eines Fachs Wirtschaft in den Schulen und betonte, dass die schulpolitischen Rahmenbedingungen sich ändern müssten, um mit der digitalen Entwicklung Schritt zu halten. Nicole Büttner fügte hinzu, dass KI die Bildung revolutionieren könnte, indem sie Lehrkräfte unterstützt und personalisierte Lernprozesse ermöglicht, jedoch nicht die klassische Bildung ersetzt.

Abschließende Gedanken

Zum Abschluss wurde die Frage der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Rolle des Arztes bei der Nutzung von KI in der Diagnostik diskutiert. Es bestand Einigkeit darüber, dass ein schlechter Prozess auch durch KI nicht verbessert wird und klare Regelungen notwendig sind, um Unternehmen Sicherheit im Umgang mit KI zu geben.

Zusammenfassend bot die Veranstaltung einen aufschlussreichen Einblick in die Chancen und Herausforderungen, die KI für die Zukunft der Wirtschaft bietet. Es wurde deutlich, dass Deutschland noch einige Hürden überwinden muss, um international konkurrenzfähig zu bleiben, aber auch viele Potenziale besitzt, die es zu nutzen gilt.

 

mit liberalen Grüßen

 

Thomas