Bildungscampus Neuenhof: Zeit für Ehrlichkeit, Transparenz – und einen klaren Kurswechsel

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Der Bildungscampus Neuenhof war einmal eine große Idee. Bildung unter einem Dach – modern, zukunftsweisend, integrativ. Heute aber ist aus dieser Vision ein Sorgenkind geworden. Ein Projekt, das intransparent, überteuert und in zentralen Punkten unklar geplant wurde. Und das in einer Zeit, in der unsere Stadt mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 6.600 € je Einwohner (Stand: Haushaltsplan 2025) ohnehin am finanziellen Limit operiert.

Was ist passiert?
 

Die FDP Siegburg hat den Bildungscampus von Beginn an konstruktiv begleitet, aber auch kritisch hinterfragt. Dabei ging es uns nie um ideologische Ablehnung, sondern immer um Rechtsstaatlichkeit, solide Haushaltsführung und eine ehrliche Kommunikation mit der Bürgerschaft.

Doch was wir nun sehen, sprengt alle Dimensionen:

  • Die ursprünglich kommunizierten Kosten und Zeitpläne sind längst Makulatur.

  • Die Transparenz gegenüber Politik und Öffentlichkeit ist mangelhaft.

  • Entscheidungen wurden getroffen, ohne belastbare Betriebskonzepte vorzulegen.

  • Und zuletzt wurde selbst die Debatte über mögliche Kurskorrekturen aktiv abgewürgt.

 

Wie dramatisch die Situation inzwischen ist, zeigt auch ein aktueller Beitrag des WDR:
👉 Kostenexplosion beim Bildungscampus Neuenhof in Siegburg

Unsere Initiativen: Für Transparenz und Kontrolle

Wir als FDP-Fraktion haben klare Anträge eingebracht, unter anderem:

  • Die Ausschreibung der Betriebsleitung des Bildungscampus – transparent und offen.

  • Die Prüfung alternativer Flächen für den Theaterschatz e.V., um eine integrationsfreundliche Lösung zu ermöglichen.

  • Die Forderung nach belastbaren Betriebskonzepten, bevor weitere Ausgaben freigegeben werden
     

Dass diese Vorschläge mehrheitlich abgelehnt wurden, ist ein fatales Signal: Offenbar haben einige Fraktionen Angst davor, das eigene Wunschprojekt kritisch zu hinterfragen. Aber wer so handelt, gefährdet nicht nur die Glaubwürdigkeit der Politik, sondern auch die Zukunft unserer Stadtfinanzen.

Die Haushaltslage: Der Elefant im Raum
 

Siegburg steuert mit voller Kraft auf neue Schuldenberge zu. Die Kreditaufnahme steigt, und gleichzeitig fehlt es an Konzepten, wie man mit dem Bestand effizient umgeht. Währenddessen verschlingt der Bildungscampus Ressourcen, die an anderer Stelle – etwa bei der Digitalisierung, der Schulwegsicherung oder dem Katastrophenschutz – dringend gebraucht werden.

Wir müssen uns ehrlich machen: Nicht alles, was einmal gut gemeint war, ist unter geänderten Bedingungen auch noch richtig. In der freien Wirtschaft würde man sagen: Wenn ein Projekt wirtschaftlich und strukturell aus dem Ruder läuft, wird es neu bewertet.

Unsere klare Handlungsempfehlung:
 

  1. Sofortiger Baustopp für nicht begonnene Module.
    Kein Spatenstich mehr, bevor nicht alle Planungs- und Betriebskosten vollständig und transparent vorliegen.
  2. Externe Prüfung der Projektstruktur und Kostenannahmen.
    Wir brauchen eine neutrale Sicht auf das Projekt – fernab politischer Interessen.
  3. Refokussierung des Projekts auf das Machbare.
    Konzentration auf die dringendsten Bildungsbausteine, Verzicht auf „Wünsch-Dir-was“-Erweiterungen.
  4. Verbindliches Beteiligungsformat mit Bürgerinnen und Bürgern.
    Wenn Siegburg diesen Weg gehen will, dann nicht ohne die, die es am Ende zahlen müssen.
     

Fazit
 

Der Bildungscampus ist aktuell kein Leuchtturmprojekt, sondern ein Mahnmal dafür, was passiert, wenn Planung, Transparenz und Haushaltsdisziplin ignoriert werden. Wir als FDP Siegburg sagen klar: So darf es nicht weitergehen.Die Stadt braucht einen ehrlichen Kassensturz – und endlich den Mut, Fehlentwicklungen zu korrigieren.

Denn am Ende geht es nicht um Parteipolitik, sondern um die Zukunft unserer Stadt.