Wirtschaftsförderung: Digitalisierung und weniger Bürokratie – aber wo bleibt die Strategie?

Wirtschaftsförderung: Digitalisierung und weniger Bürokratie – aber wo bleibt die Strategie?
Die wirtschaftliche Entwicklung Siegburgs ist entscheidend für unsere Zukunft. Doch anstatt auf eine klare Strategie zu setzen, verfolgt die Wirtschaftsförderung weiterhin nur Einzelmaßnahmen ohne übergeordnetes Konzept. Zwei Anträge der FDP Siegburg, die im gestrigen Wirtschaftsförderungsausschuss diskutiert wurden, zeigen deutlich, wo Handlungsbedarf besteht:
- LeAn – eine digitale Plattform zur Bekämpfung von Leerstand und Förderung von Ansiedlungen.
- Dauerhafte Sondernutzungsgenehmigungen für Einzelhändler und Gastronomen, um Bürokratie abzubauen.
Während unsere Vorschläge auf Zustimmung stießen, wurde zugleich deutlich: Es fehlt eine umfassende Strategie zur Wirtschaftsförderung. Eine SWOT-Analyse, die wir bereits gefordert haben, wurde bis heute nicht umgesetzt – obwohl sie die Grundlage für eine strategische Ausrichtung der Stadt sein sollte.
LeAn: Digitale Lösungen für eine lebendige Innenstadt
Leerstand ist eines der drängendsten Probleme in Siegburg. Immer mehr Geschäfte schließen, und die klassischen Vermittlungswege für Gewerbeflächen sind oft zu langsam. Hier setzen innovative digitale Lösungen an.
Unsere Idee: LeAn – eine Art „Tinder für Gewerbeflächen“. Diese Plattform bringt Eigentümer und potenzielle Mieter schnell und effizient zusammen. Andere Städte haben mit ähnlichen Ansätzen bereits große Erfolge erzielt.
Was bisher geschah:
- Bereits 2022 gab es Überlegungen zur Einführung eines digitalen Ansiedlungsmanagements.
- Die LeAn GmbH in Köln entwickelt eine entsprechende Plattform.
- Erste Gespräche der Verwaltung haben stattgefunden, doch es fehlt eine konkrete Umsetzung.
Unser Appell:
Wir fordern die Stadt auf, jetzt aktiv zu werden und die Einführung von LeAn für Siegburg zu prüfen und voranzutreiben. Es darf nicht wieder nur bei Gesprächen bleiben – es braucht konkrete Maßnahmen.
Bürokratie abbauen: Dauerhafte Sondernutzungsgenehmigungen
Der zweite Antrag der FDP Siegburg befasst sich mit einem Thema, das für viele Gastronomen und Einzelhändler eine unnötige Belastung darstellt: Sondernutzungsgenehmigungen für Außenflächen.
Aktuell müssen Gewerbetreibende jedes Jahr eine neue Genehmigung beantragen, wenn sie öffentliche Flächen nutzen möchten. Das kostet Zeit, Geld und bringt keinerlei Mehrwert.
Unsere Lösung: Eine Genehmigung für drei Jahre!
Warum das sinnvoll ist:
✅ Weniger Bürokratie – sowohl für die Stadt als auch für Unternehmer.
✅ Planungssicherheit – für Investitionen in Außengastronomie und Einzelhandel.
✅ Bessere Ressourcen-Nutzung – die Verwaltung kann sich um wichtigere Themen kümmern.
Der Antrag fand breite Zustimmung. Der erste Beigeordnete Martin Rosorius sprach sich für die „bis auf Widerruf“-Lösung aus – ein Schritt in die richtige Richtung.
Siegburg braucht endlich eine Strategie für die Wirtschaftsförderung!
Während Einzelmaßnahmen wie LeAn oder die Vereinfachung von Genehmigungen gut und wichtig sind, bleibt ein Kernproblem bestehen: Es fehlt eine klare Strategie.
Die Stadt Siegburg hat zwar eine Digitalstrategie, aber keine gezielte Strategie zur Wirtschaftsförderung. Die derzeitigen Maßnahmen sind ein Flickenteppich ohne langfristige Vision.
Unsere Forderung:
- Erstellung einer SWOT-Analyse – um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung systematisch zu erfassen.
- Erarbeitung einer umfassenden Strategie für die Wirtschaftsförderung – statt isolierter Einzelmaßnahmen.
- Einbindung aller relevanten Akteure – von lokalen Unternehmen bis hin zu überregionalen Wirtschaftspartnern.
Wir als FDP Siegburg sind bereit, diesen Prozess aktiv zu begleiten und unsere Ideen einzubringen. Es braucht endlich eine Wirtschaftsförderung mit klaren Zielen und einer echten Vision für die Zukunft Siegburgs!